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Angsthändler

  • Autorenbild: Max Hauri
    Max Hauri
  • vor 3 Tagen
  • 14 Min. Lesezeit
Blitze am violetten Himmel fallen in die grüne Natur


Einführung: Angst steckt an. Mehr noch: Sie wirkt wie ein Buschfeuer. Sie breitet sich rasend schnell aus. Menschen, die in Angst geraten sind, schleudern diese Angst weiter wie Funken, sodass man sich ihr kaum entziehen kann – und leider gelingt ihnen das oft.



Angsthändler – ein schlechter Ratgeber


"Angst ist ein schlechter Ratgeber" – wer kennt diesen Satz nicht? Und wie wahr er ist!


Oft, wenn man etwas tun möchte, das nicht gesellschaftskonform ist (was immer das genau bedeuten mag), wird versucht, mit Angst einzuschüchtern. 


Man erschießt jemanden öffentlich und signalisiert damit klar: Wenn du den Mund aufmachst, wenn du da bist und kommunizierst, dann wirst du ebenfalls erschossen. "Weil wir es können, tun wir es."


Oder man schickt frühmorgens um 06:00 Uhr ein Team schwerbewaffneter Polizisten samt Hunden los, nur weil jemand Patienten Maskenbefreiungsatteste ausgestellt hat oder sich öffentlich gegen den Coronawahnsinn geäußert hat. Oder eine Meme gepostet hat.


Man verbreitet so viel Entheta darüber, wie schlimm, gefährlich und "sektiererisch" Scientology sei, dass sich kaum noch jemand traut, das Wort überhaupt zu Hause auszusprechen.


9/11, Terroranschläge (die hier im Westen nach meiner Ansicht oft von den eigenen Regierungen resp. Para-Armeen organisiert werden), jeder Krieg, all diese Krankheiten und Epidemien – ob real oder übertrieben dargestellt – dienen nicht nur dazu, Angst zu erzeugen, sondern wurden nach meinem Verständnis genau dafür geschaffen und inszeniert.


Doch was im Großen funktioniert, geschieht ebenso im Kleinen. Der Samichlaus bzw. der heilige Nikolaus war nie dazu gedacht, Kinder einzuschüchtern oder sie durch Furcht zu Gehorsam zu bringen. 


Schläge oder Drohungen sind Mittel, um über Angst zu kontrollieren.


Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Auch aus meinem eigenen Leben in Scientology weiß ich, wie oft versucht wurde, mir – oder uns Scientologen – Angst zu machen:

  • "Du verlierst die Brücke oder gar deine Ewigkeit."

  • "Du kommst wegen Copyright-Verletzungen ins Gefängnis."

  • "Was? Du willst nach Russland?!"


Das Erzeugen von Angst reicht bis in die Gegenwart, auch innerhalb von Scientology.


Angst steckt an. Mehr noch: Sie wirkt wie ein Buschfeuer. Sie breitet sich rasend schnell aus. Menschen, die in Angst geraten sind, schleudern diese Angst weiter wie Funken, sodass man sich ihr kaum entziehen kann. Sie versuchen, alle um sich herum damit anzustecken – und leider gelingt ihnen das oft.


Am bedrückendsten ist jedoch, wenn selbst jene Menschen Angst weitergeben, von denen man es nie erwartet hätte – Menschen, die es besser wissen müssten.


Vertrauen ist hoch auf der Skala.


Ron hat einen faszinierenden Artikel über Angsthändler geschrieben – ein wirklich genialer Text.


Er sollte viel bekannter sein.


Man kann darüber streiten, ob Angsthändler und andere unterdrückerische Persönlichkeiten tatsächlich schlecht gekleidet sind und unangenehm riechen. Heute kann sich selbst ein Angsthändler ein solches Auftreten kaum noch leisten.


Vieles in diesem Text spricht mich an und bestätigt meine eigenen Beobachtungen – besonders dieser Abschnitt:


Die Gesellschaft ist allgemein so an die Verbindung mit MEST gewöhnt, und der "Angsthändler" selbst kommt so nahe an einige Eigenschaften von MEST heran, daß die Bevölkerung solchen aberrierenden Persönlichkeiten fälschlicherweise recht häufig Stärke zuschreibt und sie als kraftvoll oder weise betrachtet. Doch sind sie weder kraftvoll noch weise, und selbst vor einem nicht allzu entschlossenen Angriff kapitulieren sie schnell. Ihr ganzes Leben verbringen sie in panischer Angst vor Angriffen.


Die Motivation von Angsthändlern ist in Wahrheit ihre versteckte oder offene Furcht vor anderen Menschen. Seit langer Zeit fliehen sie vor etwas, das sie nicht konfrontieren können.


Meine Antwort wie man mit Angst und Angshändler umgeht, ist der Ehrenkodex. Tief durchatmen und in aller Ruhe den Ehrenkodex lesen. Zum Beispiel "14. Sei dein eigener Ratgeber, überdenke die Dinge für dich selbst und triff deine eigenen Entscheidungen."


Im Anhang der ganze Ehrenkodex, eine tolle Anweisung zu leben.


Much love

Max Hauri

 


Über das menschliche Verhalten

Professionelles Auditoren-Bulletin PAB Nr 13 [ungefähr Mitte November 1953]


Es erleichtert dem Auditor die Arbeit erheblich, wenn er die aberriertesten und aberrierendsten Persönlichkeitstypen kennt.


Kraepelin hat vor langer Zeit in Deutschland eine umfangreiche und vielfältige Klassifizierung psychotischer Störungen vorgenommen. Diese wurde in neuerer Zeit weiter verfeinert und eher noch unhandlicher gemacht. Sie ist wertlos, da sie nicht zur unmittelbaren Abhilfe der Situation führt. Außerdem interessieren uns Formen nicht sonderlich. Es gibt eigentlich keine besonderen Forme von Psychosen oder Neurosen, abgesehen von den Formen, die im Umfeld des Preclears ziemlich abweichend sind.

Wenn wir eine bestimmte Gruppe von Merkmalen als die am stärksten abweichenden Merkmale isolieren könnten, könnten wir den Preclear schneller bearbeiten, indem wir bei solchen Menschen die Akzeptanz-Level-Bearbeitung oder die Sichtpunkt-Bearbeitung anwenden.


Wenn wir eine besondere Kombination von Wesenszügen herausarbeiten könnten, die am aberrierendsten sind, könnten wir den Preclear schneller auditieren, indem wir bei solchen Menschen Akzeptierungsniveau-Prozessing [Akzeptierungsniveau-Prozessing: der Prozeß, der das niedrigste Akzeptierungsniveau des PCs findet und den vorherrschenden Hunger, der sich dort befindet, durch Mock-ups sättigt. (PAB 15)] oder Gesichtspunkt-Prozessing anwenden. [Gesichtspunkt-Prozessing: mit diesem Prozeß wird danach gestrebt, die Probleme zu lösen, die sich durch die Bewertung eines Wesens für ein anderes Wesen ergeben. Es löst insbesondere die Abhängigkeit von Leuten, Gegenständen, Körpern und speziellen Kommunikationssystemen. (PAB 8)]


Wahrscheinlich machen die wahrhaft aberrierenden Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft nicht mehr als fünf bis zehn Prozent aus. Sie weisen ganz besondere Wesenszüge auf. Wo Sie in der Bank des Preclears jemanden mit einem oder mehreren dieser Merkmale finden, haben Sie die Person entdeckt, die die geistige Gesundheit des Preclears am stärksten belastet hat.


Was wir als aberrierende Persönlichkeit bezeichnen, tut Folgendes:

  1. Alles Schlechte, das dem Preclear widerfuhr, war (a) lächerlich, (b) unwichtig, (c) verdient.

  2. Alles, was der Preclear und andere der aberrierenden Persönlichkeit angetan haben, war (a) sehr wichtig, (b) sehr schlimm, (c) nicht wiedergutzumachen.

  3. Die Dinge, die der Preclear tun konnte, (a) waren ohne wirklichen Wert, (b) wurden von der aberrierenden Persönlichkeit oder anderen besser gemacht.

  4. Sexuelle Enthaltsamkeit oder Perversion.

  5. Einschränkung des Essens.


Man könnte solche Personen besser verstehen, wenn ich sie die "Angsthändler" nennen würde. Die schäbigsten Kontrollmechanismen, zu denen die GE (genetische Entität) fähig ist, werden von diesen Leuten als die einzige Methode verwendet, in der Welt zurechtzukommen. Sie haben jegliche Fähigkeiten verloren, selbst etwas zu erschaffen; sie können selbst nicht arbeiten; sie müssen entweder Geld anhäufen, das nie ausgegeben werden darf, oder sie müssen andere daran hindern, Geld anzuhäufen. Sie produzieren nichts; sie müssen auf die eine oder andere Weise stehlen und dann wertlos machen, an was auch immer sie herankommen. Sie sprechen sehr streng von Ehrlichkeit und Ethik und bauen um sich herum eine eindrucksvolle Fassade vollkommener Legalität auf. Sie sind unparteiisch, besser gesagt, sie sind entscheidungsunfähig und balancieren fortgesetzt auf der Grundlage eines "Vielleichts". Sie geraten leicht in einen "Zusammenschluß von Terminalen" [Zusammenschluß von Terminalen: Wenn man zu identifizieren beginnt, hat man einen zu engen "Zusam­menschluß mit Terminalen" gemacht, und glaubt, der eine Terminal sei ein anderer Terminal. (PAB 63)] mit Gerichten, denn Gerichte haben – leider – mehr oder weniger selbst diese Haltung. Sie fühlen sich ohne jeden Vorwand dazu aufgefordert, über Themen zu urteilen, wenn sie gar nicht um ihre Meinung gefragt wurden.


Wahrscheinlich ließe sich eine Gesellschaft klären und wäre nicht mehr am Aufblühen gehindert, wenn man diese Leute einfach zusammenholen und diese Ansteckungsgefahr von der übrigen Bevölkerung entfernen würde, denn sie sind nicht zahlreich. Dennoch sind sie zahlreich genug, dass es zweifelhaft ist, ob Ihre Preclears, denen es noch schlechter geht, nicht mindestens einen von ihnen in ihrer Vergangenheit hatten. Es gilt besonders für den abgesperrten Fall, daß er von einem dieser "Angsthändler" zum Opfer gemacht wurde.


Zwar haben diese aberrierenden Persönlichkeiten viele unerwünschte Eigenschaften, doch sind bemerkenswerterweise nur die oben aufgezählten aberrierend. Sie schlängeln sich als bedrohlicher, roter Faden durch ihre gesamte Konversation. Solche Leute sind für den Beobachter, der die Grundbestandteile des menschlichen Charakters nicht kennt, eine Mischung aus Widersprüchen.


Solche Leute sind selbst ein dauerndes "Vielleicht" und daher sehr leicht in der Bank zu finden, da sie auch am häufigsten auftauchen. Wenn Sie eine, zwei oder drei Personen in der Bank des Preclears oder in seiner klagende Gesprächen immer wieder antreffen, da werden Sie feststellen, daß diese den oben aufgezählten Merkmalen entsprechen.


Man behandelt diese Personen im Auditing, indem man den Preclear auffordert, in großen Mengen Mock-ups von ihnen zu machen, mit der Gewißheit, daß sie vorhanden sind; dann läßt man ihn die Mock-ups "entmocken" [entmocken: auseinandernehmen oder zerstören; zu nichts machen. (Das technische Fachwörterbuch der Dianetik und Scientology)] mit der Gewißheit, daß sie nicht vorhanden sind. Dann macht er wieder Mock-ups von ihnen, mit der Gewißheit, daß sie in der Zukunft vorhanden sein werden, und entmockt sie dann, mit der Gewißheit, daß sie in der Zukunft nicht vorhanden sein werden. Man auditiert auch die obige Vorstellung in großen Mengen und in Brackets. [Brackets: die normale Bracket ist eine Fünf-Weg-Bracket. Die allgemeine Form dafür sieht so aus: du … Terminal, Terminal … du, Terminal … ein anderer, ein anderer … Terminal, Terminal … Terminal. (HCOB 30. Apr. 61)]


Ein Fall kann so lange nicht als in Ordnung gekommen betrachtet werden, als diese aberrierenden Persönlichkeiten in seinen Gedanken und seinem Prozessing weiterhin auftauchen. Der Auditor wird es daher außerordentlich nützlich finden, alle nur möglichen Methoden zu verwenden, um diese Leute aus der Bank des Preclears herauszuauditieren. Ist dem Auditor dies gelungen, dann wird sich der Preclear gegenüber vorher für erheblich verbessert halten, und er ist es tatsächlich.


Man sollte bedenken, dass solche Menschen viele Overthandlungen provoziert haben. Die "Angsthändler" sind darauf spezialisiert, sich kränken zu lassen, und obwohl die Overthandlungen gegen sie geringfügig sind, wurden die Overts in der Bank des Preclears bis zu einem Punkt hin übertrieben, an dem diese Personen allein aufgrund des Overt-Handlung-Phänomens eine Hauptrolle im Denken des Preclears spielen.


Der Auditor wird oft feststellen, daß der Preclear mit diesen aberrierenden Per­sönlichkeiten "Terminale getauscht" hat. Die Last der Aberration ist so groß, daß der Preclear in die Valenz solcher Personen hineingeschwenkt worden ist, denn sie haben offensichtlich gewonnen.


Doch die Wahrheit ist: solche Leute gewinnen nie. Spürt man solchen Leuten nach, wie ich es gelegentlich nach dem Auditieren eines Preclears tat, dann stellt man fest, daß die aberrierende Persönlichkeit am Rande eines Zusammenbruchs steht, eine sehr niedrige Überlebensstufe hat und ziemlich häufig geisteskrank wird.


Es sollte verstanden werden, daß jeder, der in Augenblicken der Wut auf der Tonskala hinuntergeht, dazu neigt, sich der oben aufgezählten Punkte in der einen oder anderen Form zu bedienen. Doch das ist nur vorübergehend. Natürlich gehören die obigen Punkte auf die Tonskala und sind dort für eine Stufe charakteristisch. Wenn also jemand auf der Tonskala in Wut oder Apathie absinkt, wird er dazu neigen, diese Vorgehensweisen kurzfristig zu benutzen. Das unterscheidet sich erheblich von der aberrierenden Persönlichkeit. Die aberrierende Persönlichkeit arbeitet mit dieser Vorgehensweise 24 Stunden pro Tag. Unablässig, erbarmungslos, kalt berechnend und voll bewußt setzt die aberrierende Persönlichkeit diesen heftigen Angriff gegen alle um sie herum fort.


Die gesamte Berechnung dieser aberrierende Persönlichkeit lautet, dass sie wertlos ist, und sie selbst weiß, dass sie völlig wertlos ist. Man könnte ein wenig Mitleid empfinden, wenn der Schaden nicht so groß wäre, denn es gibt nichts Schrecklicheres als dieses Wissen. Die aberrierende Persönlichkeit glaubt, dass sie nur dann Erfolg haben kann, wenn sie andere mit Angst, vorzugsweise mit Schrecken, von sich vertreibt. Sie nimmt in Bezug auf Kleidung hässliche Züge an; sie neigt sehr zu Hässlichkeit. In ihrer Kleidung gibt sie sich einen Anstrich von Häßlichkeit; sie ist fürs Häßlichsein ziemlich anfällig. Sehr oft wäscht sich dieser Personentyp nicht, sein Atem ist oft übelriechend, die Füße stinken, das endokrine System ist in der einen oder anderen Weise gestört, die Person hat erhebliche Verdauungsstörungen. Nicht nur aberrierende Persönlichkeiten zeigen gelegentlich solche Schwierigkeiten; doch sie wurzeln leider alle in der gleichen Vorstellung – andere abstoßen zu wollen.


Der deutlichste Hinweis auf eine aberrierende Persönlichkeit ist ihre Kommunikations­verzögerung. Diese Leute reagieren langsam und sind mit dem, was sie sagen wollen, sehr bedächtig. Sie überlegen es sich ganz genau, bevor sie etwas sagen, wenn sie überhaupt etwas sagen. Wenn sie dann etwas sagen gehört es sehr oft nicht zum Thema. Ihr Lieblingssatz ist: "Das verstehst du nicht." Ihre Äußerungen beginnen mit: "Naja, ich weiß nicht, aber …" In diesen Leuten steckt keine Entschlußkraft; sie wissen nicht, ob sie die Straße hinauf oder hinunter gehen sollen. In einen routinemäßigen Ablauf gesteckt und hineingezwungen setzen sie ihn fort, aber von sich aus produzieren sie nichts; sie sind völlige Schmarotzer. Dieses Schmarotzertum wird entweder durch eine Erbschaft oder sonstige Anhäufungen von Geld erreicht oder dadurch, daß sie die Menschen um sich herum direkt und offen vernichten, so daß sie zu Sklaven werden. Denn eine solche Person weiß vor allen anderen Dingen eines ganz genau: daß sie nicht für einen einzigen Tag ehrliche Arbeit leisten kann.


Für den Fall, daß Sie sich irren und versuchen, diese Klassifizierung zu breit an­zuwenden, gibt es ein eindeutiges Merkmal, das Sie nicht übersehen dürfen. Dieses Merkmal macht den Unterschied zwischen der aberrierenden Persönlichkeit und dem Durchschnittmenschen aus. Der entscheidende Anhaltspunkt ist die Heimlichkeitsbe­rechnung. Der beste Hinweis auf eine Heimlichkeitsberechnung ist eine Weigerung, auditiert zu werden. Aufgrund dieses Faktors der Heimlichkeitsberechnung und nur aufgrund dieses einen Faktors folgt es eben, daß man die aberrierende Persönlichkeit an ihrer Weigerung, sich überhaupt auditieren zu lassen, erkennen kann, bzw., wenn sie sich auditieren läßt, daran, daß sie das Auditing nur zum Schein akzeptiert, aber nicht zulassen wird, daß es irgendeine Wirkung auf sie hat. Sie wird sich keine zweite Session geben lassen. Sie hat alle möglichen Ausreden dafür wie etwa "Erhabenheit" und wird auf irgendeine Art und Weise dem Auditing ausweichen. Wenn Ihr Preclear nicht bereit ist, sich auditieren zu lassen, mag er selbst in diese Kategorie fallen.


Da das Rechtswesen in dieser Gesellschaft Unparteilichkeit als eine seiner Tugenden betrachtet, wird diesen unparteiischen Leuten – den aberrierenden Persönlichkeiten – recht oft von Leuten in ihrer Umgebung zugehört. Diese Pose der Unparteilichkeit ist eine Flucht vor Entscheidungen. Leute, die etwas zustande bringen und für die Gesellschaft irgendeinen Wert haben, treffen Entscheidungen. Die Unparteiischen treffen keine Entscheidungen, wenn sie es irgendwie vermeiden können; bestenfalls schieben sie Entscheidungen so weit wie möglich auf, wie es Gerichte tun. Diese Leute stehen auf der Tonskala recht weit unten, sind selbst sehr nahe an MEST und haben mit MEST eine sehr solide Übereinstimmung.


Sehr oft werden Sie feststellen, daß aberrierende Persönlichkeiten der Religion ergeben sind, doch ist die Ergebenheit bei ihnen nicht mit einem Glauben an die menschliche Seele verbunden. Wie sie diesen Widerspruch bloß zustande bringen – ein offenes Bekenntnis zu Christentum und völlig fehlende Bereitschaft, jegliche Bemühung um Heilung oder Hilfe für die menschliche Seele im Gegensatz zum Körper anzuerkennen –, dies ist nur ein weiterer aus diesem Bündel von Widersprüchen, die die aberrierende Persönlichkeit kennzeichnen. Denn, sehen Sie, eine solche Person ist ein so perfektes "Vielleicht", daß sie rundum von Unbestimmtheit umgeben ist. Wer sich über eine solche Person eine Meinung bilden will, gerät natürlich in diesen Zustand des „Vielleichts“, denn das ist ja der Hinweis auf diese Persönlichkeit. Die unparteiische Persönlichkeit, die Persönlichkeit des ewigen „Vielleichts“ und der "Angsthändler" sind mehr oder weniger von der gleichen Art und sind gleichermaßen aberrierend.


Menschen im Bereich der Künste werden häufig von diesen aberrierenden Per­sönlichkeiten heimgesucht. Der "Angsthändler" geht mit jedem Bereich, wo es viel Bewunderung gibt, schnell in einen "Zusammenschluß von Terminalen". Da eine solche Person tatsächlich unfähig ist, Entscheidungen zu treffen, geschieht dieser "Zusammenschluß" mechanisch. Die Bewunderung, die andere Menschen empfinden, beginnt, einen Teil der völlig erstarrten Bank des "Händlers der Angst" aufzulösen, und dieser findet sich sehr nahe an der Quelle wieder. Dirigenten, Maler, Schriftsteller finden sich zu ihrem großen Unglück immer wieder in einem "Zusammenschluß von Terminalen" mit solchen Personen. Es gibt kaum einen Mann der Künste oder des Geistes, der nicht die Narben der Verbindung zu einem "Angsthändler" an sich trüge, denn diese Personen sind Vampirpersönlichkeiten. Sie selbst sind bezüglich Bewunderung und Empfindung so ausgehungert, daß sie jeden nur möglichen Tropfen an Bewunderung von welcher Art auch immer, aus anderen in ihrer Umgebung heraussaugen. Wenn eine Frau zu einem "Angsthändler" wird, um ihr Leben oder ihre Beziehungen zu kontrollieren, unterdrückt sie ihre Sexualität so sehr, dass sie innerlich eigentlich nach Erfüllung dürstet. Gleichzeitig aber behauptet sie, keinerlei sexuelles Bedürfnis zu haben und führt nach außen hin ein vollkommen enthaltsames Leben.


Es ist hier nicht meine Absicht, abfällige Bemerkungen zu machen, doch ich möchte es dem Auditor klar vor Augen führen, daß der "Angsthändler" eine außerordentlich große Gefahr für kreative Impulse und die geistige Gesundheit anderer darstellt. Man könnte nun leichthin sagen: "Warum auditieren wir diese Leute nicht einfach die Tonskala hoch, wenn es doch nur so wenige sind?" doch diese Personen werden nie zum Auditing erscheinen, und sie werden alle anderen davon abzubringen suchen, Auditing zu bekommen. Für den "Angsthändler" liegt die Lösung wahrscheinlich nicht im Bereich des Auditings.


Die Gesellschaft ist allgemein so an die Verbindung mit MEST gewöhnt, und der "Angsthändler" selbst kommt so nahe an einige Eigenschaften von MEST heran – das "Vielleicht" zum Beispiel – daß die Bevölkerung solchen aberrierenden Persönlichkeiten fälschlicherweise recht häufig Stärke zuschreibt und sie als kraftvoll oder weise betrachtet. Doch sind sie weder kraftvoll noch weise, und selbst vor einem nicht allzu entschlossenen Angriff kapitulieren sie schnell. Ihr ganzes Leben verbringen sie in panischer Angst vor Angriffen.


Oft findet man diese Eigenschaften in Verbindung mit teilweiser Lähmung, oder man hört, daß sich die aberrierende Persönlichkeit tatsächlich eine gräßliche Krankheit zugezogen hat, die ihre Widerwärtigkeit noch steigert.


Der Auditor sollte sich nicht dahingehend irren, daß solche Leute immer ein widerwärtiges Äusseres zeigen; dem widerwärtigen Äußeren geht widerwärtiges Verhalten voraus. Zunächst arbeiten sie nur auf mentaler Basis daran, jedermann Angst einzuflössen. Dann äußert es sich zunehmend in ihrem eigenen MEST und zeigt sich schließlich an ihrer persönlichen Erscheinung. So kann man den Verfallszustand dieser aberrierenden Persönlichkeiten abschätzen.


Hin und wieder haben gewalttätige Männer in diesem oder jenem Land Programme durchgeführt, um die Gesellschaft von solchen Ansteckungsherden zu reinigen. Könige pflegten in alter Zeit Leute zu enthaupten, die ihnen ständig schlechte Nachrichten brachten – eine sehr weise Maßnahme. Aus neuerer Zeit wird von Gomez, dem verstorbenen Diktator von Venezuela, berichtet, er habe als Ansteckungsherd der Lepra im Lande die Bettler erkannt. Er hatte herausgefunden, daß die Bettler von Venezuela die Lepra zum Betteln benutzten. Die Bevölkerung bezahlte, um die widerwärtige Gestalt loszuwerden (der Kern der Philosophie des Bettlers ist, sich fürs Weggehen bezahlen zu lassen). Gomez ließ den Bettlern ausrichten, sie würden in einen besonders fruchtbaren Teil Venezuelas gebracht, wo sie eine eigene Kolonie erhalten würden; dann ließ er sie an einem Flußufer zusammenbringen und auf zwei große Flußschiffe laden. Die Flußschiffe fuhren in die Strommitte, die Mannschaft ruderte in kleinen Booten davon, und die Schiffe explodierten mit gewaltigem Getöse. Das war das Ende der Lepra in Venezuela. Ich berichte Ihnen dies nicht, um für das sofortige Hinmetzeln aller "Angsthändler" einzutreten; ich erzähle das nur als historische Anmerkung. Die außerordentliche Ungeduld von Leuten, die in einer Gesellschaft etwas zuwege bringen wollen, wird sich schließlich auf diejenigen konzentrieren, die nicht arbeiten wollen, und von Königen oder Tyrannen sind solche Leute sehr oft einfach beiseite geschafft worden. So gibt es also schon sehr alte Beispiele dafür, daß eine Gesellschaft sich säubert, indem sie die Nicht-Arbeitenden aus ihren Reihen entfernt.


Sehr oft ist dies ein Ziel von Revolutionen. Die französische Revolution erkannte in der existierenden Aristokratie einen Zustand von Nicht-arbeiten-wollen und sah in diesen Leuten den Charakter des "Angsthändlers". So bildeten in Frankreich dann mehrere Jahre lang, kurz nachdem Amerika frei geworden war, lange Schlange  von Schinderkarren vor der Guillotine. Die Menschen in einer Gesellschaft neigen dazu, jene, die nicht arbeiten wollen und jene, die ihren Lebensunterhalt durch Verbreiten der Furcht sichern, äußerst heftig zu bestrafen. Doch eine Gesellschaft, die auf der Tonskala absinkt, verfällt gegenüber dem "Angsthändler" zunehmend in Apathie, bis der "Angsthändler" als Klasse die Oberhand gewonnen hat.


Wie sich der König oder die Gesellschaft gegen den "Angsthändler" empörten, so hat auch Ihr Preclear versucht, den "Angsthändler" zur Arbeit und zum Beitragen von mehr als nur schlechten Nachrichten zu veranlassen. Solche Bemühungen waren natürlich an einen Organismus gerichtet, der bereits innerlich verfault war. Ob der "Angsthändler" nun Geld oder Schönheit verwendete, um seine Faulheit zu entschuldigen – das "Vielleicht" wurde dadurch nur noch vergrößert. Das Gesetz verbot es dem Preclear, zu den Maßnahmen des Tyrannen oder eines Gomez zu greifen, denn das Gesetz ist in solche Leute völlig vernarrt und verteidigt sie an allen Ecken und Enden, weil es ja auch fast ausschließlich eben diese Leute sind, die sich des Gesetzes bedienen. Der natürliche Impuls des Preclears, den Weg freizuräumen, wurde vereitelt; fassungslos mußte er feststellen, daß die notwendige Aktion – nämlich Mord – durch das Vorhandensein von Polizei und Gerichten verhindert wurde. Dies brachte den Preclear dahin, sich von der Gesellschaft und dem Gesetz betrogen zu fühlen. Als Ergebnis davon stellen viele Ihrer Preclears, wenn dies an ihnen auditiert wird, zu ihrer eigenen Überraschung fest, daß sie sich in Haft wähnen, selbst wenn sie in dieser Hinsicht nie etwas Ärgeres erlebt haben, als einen kurzen Arrest wegen eines Verkehrsdeliktes. Ich betone nochmals, daß ich nicht für Gewaltakte eintrete; ich versuche lediglich, Ihnen den Geisteszustand des Preclears und der aberrierendsten Person, mit der er je zu tun hatte, zu erklären. Er wollte diese Leute umbringen, tat es aber nicht. Wenn Ihr Preclear zu denen gehört, die produzieren, schöpferisch tätig sind oder arbeiten, und die in dieser Welt im großen und ganzen vorankommen, dann können Sie die aberrierende Persönlichkeit in seiner Bank sofort finden, indem Sie ihn fragen – natürlich mit dem E-Meter, denn er wird es Ihnen wahrscheinlich nicht direkt sagen – ob er irgend jemanden umbringen wollte. Das E-Meter wird dies bestätigen, und indem der Auditor die entsprechende Identität entdeckt, wird er die aberrierende Persönlichkeit finden. Das gilt sogar für Frauen, obwohl sie rascher als Männer in Apathie versinken, wenn sie mit einer aberrierenden Persönlichkeit konfrontiert werden.


Sie sollten verstehen, daß die aberrierende Persönlichkeit nicht dadurch zur aberrierenden Persönlichkeit geworden ist, indem sie mit einer anderen aberrierenden Persönlichkeit konfrontiert wurde. Hier stehen Sie nicht vor dem Reiz-Reaktions-Schema; vielmehr stehen Sie vor dem Verfall des Geistes eines Menschen bis zur vollständigen Untätigkeit, so daß die gesamte Handlungsweise die des Körpers selbst wird, und zwar eines Körpers, der im Fall der aberrierenden Persönlichkeit für Arbeit zu verkommen oder zu erschöpft ist. Nicht alle Körper, die dermaßen erschöpft und arbeitsunfähig werden, werden zu einer aberrierenden Persönlichkeit; vielmehr geht die aberrierende Persönlichkeit ganz und gar aus dem Niedergang der Produktionsfähigkeit des Individuums hervor. Wenn das Individuum seine vollständige Wertlosigkeit für die Gesellschaft wirklich erkennt, wird es zu einer aberrierenden Persönlichkeit. Viele, die nicht körperlich arbeiten können, wenden sich anderen Wegen zum Weiterkommen zu. Auf die eine oder andere Weise kommen sie zurecht. Doch um die aberrierende Persönlichkeit steht es so schlecht, daß sie nur ein Schmarotzerdasein führen kann. Sie werden also verstehen, daß jemand, der auf der Tonskala hinuntergeht, nicht sofort und automatisch zu einer aberrierenden Persönlichkeit wird, wie wir sie hier definiert haben. Menschen werden zu aberrierenden Persönlichkeiten aus einem bösen Willen heraus, der auf einem Wunsch hohen Überlebensniveau besteht, ohne irgendetwas zu produzieren.

 

L. Ron Hubbard

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